< Blog der medienrettung

Was ist ein sicheres Speichermedium für Fotos und Filme?

Private Filmaufnahmen aus dem "analogen Zeitalter" von Super 8, Normal 8, VHS und Co. sind Erinnerungsstücke von ideellen Wert. Das Filmmaterial aus der Blütezeit der Super8-Technik hat inzwischen ein gutes halbes Jahrhundert "auf dem Buckel“. Selbst bei sachgerechter Lagerung unterliegt das archivierte Filmmaterial einem unaufhaltbaren Alterungsprozess.

analoge Erinnerungen vor dem Zerfall schützen-2

Mit der Entscheidung, Ihre Filme zu digitalisieren und für die "digitale Ewigkeit" zu erhalten, begegnen Sie dem Schreckgespenst des schleichenden Qualitätsverlustes und der unwiederbringlichen Zerstörung durch äußere Einflüsse.

Moderne Speichermedien wie DVDs, Festplatten und Blu-rays erleichtern den Weg. Doch welches System eignet sich für dieses Vorhaben am besten?

9 Fragen, die Sie vor der Auswahl von Speichermedien stellen sollten

Als Faustregel gilt:Alle heute gängigen Systeme zur Datenspeicherung zur dauerhaften Speicherung oder zum Backup wichtiger Dokumente oder Dateien sind zur Archivierung Ihrer Filmaufnahmen geeignet.

9 Fragen vor der digitalen Archivierung ihrer Schmalfilme, Videos, Fotos und Co.:

9 Fragen vor der digitalen Archivierung - Blogbeitragsbild-2

  1. Wie lange wollen Sie die Film- und Fotodateien speichern? Dauerhaft oder geht es nur um eine vorübergehende Zwischenspeicherung?
  2. Wie groß sind die einzelnen Bild- und Videodateien?
  3. Wollen Sie die digitalisierten Filme und Fotos anschauen oder bearbeiten?
  4. Bevorzugen Sie die Verteilung der Film- und Fotodateien auf mehrere Speichermedien oder ist Ihnen ein einziger Speicherort wichtig?
  5. Wie wichtig ist es Ihnen, die Speichermedien unkompliziert und schnell zu durchsuchen?
  6. Wie sicher soll die Filmspeicherung sein?
  7. Von welchem Ort aus wollen Sie auf Ihre Foto- und Filmdateien zugreifen? Sollen andere Menschen darauf Zugriff haben?
  8. Ist der Datenträger auch auf längere Sicht kompatibel?
  9. Wollen Sie Ihre Speichermedien gegen Gefahren wie Einbruch oder Feuer schützen?

4 gängige Speichermedien für digitalisierte Filme und Fotos

Geeignet für die Dauer- oder Zwischenspeicherung sind:

  • Optische Speichermedien wie DVD oder Blu-ray
  • (Externe) Festplatten
  • Flash-Speicher, wie ein USB-Stick
  • Clouddienste

1. DVDs und Blu-rays

DVD Blu-ray Vorteile - Blogbeitragsbild

DVDs und Blu-rays stehen in der Beliebtheit aufgrund des bequemen Handlings und der platzsparenden Archivierbarkeit an erster Stelle. Sie sind wiederbeschreibbar und günstig im Verhältnis zur Speicherkapazität.

Wir setzen bei medienrettung auf Markenrohlinge bei DVDs und Blu-rays und empfehlen Ihnen das ebenfalls (mehr zu unserer Arbeitsweise hier). Fassen Sie Ihre DVDs nur am Rand und beim Loch an. So verhindern Sie, dass Fingerabdrücke auf die Lesefläche kommen.

Optimal für die Langzeitarchivierung:

  • Setzen Sie DVDs keiner direkten Sonnenstrahlung aus und lagern Sie sie lichtgeschützt.
  • Die Raumtemperatur sollte bei 18 Grad oder weniger liegen.
  • Für die Luftfeuchtigkeit empfehlen wir 40 %.

Die Herstellerangaben bezüglich der Lagerfähigkeit variieren. Die meisten gehen unter optimalen Lagerbedingungen von 30 -100 Jahren Haltbarkeit für Ihre Daten aus. Doch gerade in Privathaushalten liegen oft keine optimalen Archivierungsbedingungen vor. Kopieren Sie daher Ihre digitalisierten Filmaufnahmen mindestens alle 5 Jahre  um.

Tipp 1: Auch wenn einlagige DVDs „nur“ 4,7 GB Speicherkapazität haben, sollten Sie diese den zweilagigen DVDs - trotz 8,5 GB - Speicher vorziehen. Oft produzieren DVD-Brenner beim Beschreiben der zweiten Schicht zu viele Fehler.

Tipp 2: Das Format DVD-RAM wurde speziell für die Datensicherung konzipiert und ist ein ideales Format für die Sicherung Ihrer Filme und Fotos.

Die Speicherkapazität von Blu-rays ist mit 25 GB höher als die von DVDs. Blu-rays bieten auch eine höhere Auflösung für Ihre Filme. Viele Hersteller arbeiten zum einen an der Erhöhung der Speicherkapazität und zum anderen an der Langzeitarchivierung. Beispielsweise entwickelt Verbatime zusammen mit Millenniata Blu-rays, die 100 GB Kapazität haben und über 1.000 Jahre Daten speichern können (mehr dazu auf zdnet).

Ob DVD oder Blu-ray für Sie besser ist, hängt davon ab, welches System Sie (künftig) verwenden. Mehr zu den Unterschieden zwischen DVD und Blu-ray finden Sie auf der bluray-disc-Webseite.

2. (Externe) Festplatten

Festplatte Vorteile - Blogbeitragsbild

Der große Vorteil von Festplatten liegt im großzügigen Speicherplatz und im Preis. Sie können mehrere hundert Filme und tausende Fotos auf Festplatten archivieren. Ein häufiges Wiederbeschreiben macht Festplatten nichts aus. Gerade wenn Sie eine große Menge an Schmalfilmen, Videokassetten, Fotos oder Dias digitalisieren, können Sie oft alles auf einer einzigen Festplatte unterbringen und diese später besser durchsuchen.

Ein weiterer Vorteil: Sie benötigen kein zusätzliches Brennprogramm, wenn Sie Daten speichern oder kopieren wollen.

Gerade wenn Sie Ihre Filme und Fotos auf einer externen Festplatte als zweite Sicherungskopie archivieren, können Sie diese auch in einem feuerfesten Safe, Bankschließfach oder bei Freunden unterbringen. So sind Ihre Erinnerungen beispielsweise vor Feuer oder Einbruch geschützt.

Die Mechanik von Festplatten ist leider anfällig bei Transporten. Daher liegt die Lebensdauer von externen Festplatten im Durchschnitt bei 3–5 Jahren. Ausnahmen bestätigen die Regel. Interne Festplatten sind allerdings auf den jahrelangen Dauerbetrieb ausgelegt.

Festplatten sind elektromagnetische Datenträger. Vermeiden Sie die Nähe von magnetischen Feldern und Lautsprechern - ähnlich wie hier bei Videokassetten beschrieben.

Tipp 1: Prüfen Sie regelmäßig die Lesbarkeit und den Zugriff auf ihre digitalen Dateien und kopieren Sie die Dateien regelmäßig um.

Tipp 2: Sie können auch auf ein RAID-Festplattenbündel setzen. Hier arbeiten mindestens 2 Festplatten parallel und die Daten werden von einer auf die andere Festplatte gesichert. So vermeiden Sie Datenverluste. Fällt eine Festplatte aus, sind die Daten auf der zweiten gespiegelt.

3. Flash-Speicher

Flash-Speicher sind mechanischrobust und für unterwegs gedacht. Stöße und Erschütterungen machen Flash-Speicher nicht viel aus. Starke Gewalteinwirkungen könnten die Leiterbahnen auf der Systemplatine selbstverständlich beschädigen. Auch starke Magnetfelder sind nicht optimal für die Sicherheit Ihrer Film- und Videoaufnahmen.

Flash-Speicher arbeiten sehr leise. Im Gegensatz zu normalen Festplatten entwickeln sie kaum Wärme. Allerdings sind sie im Verhältnis zu den anderen erwähnten Speichermöglichkeiten noch immer sehr teuer.

Flash-Speicher sind für die normale Filmspeicherung gut geeignet. Wenn Sie diese häufig neu bespielen, sollten Sie sich klar machen: Flash-Speicher sind fehleranfällig bei vielen Schreibzugriffen. Unbegrenzt Löschen funktioniert auch nicht. Ansonsten werden einzelne Sektoren unbrauchbar.

Allerdings besteht das größte Risiko für den Verlust der Daten darin, dass der Stick oder die Karte zu früh aus dem Rechner entfernt werden und der Speicherprozess noch nicht abgeschlossen war.

4. Cloud –  für den Zugriff von überall

Wenn Sie Ihre Filme und Fotos in der Cloud speichern, haben Sie von überall Zugriff auf Ihre Daten. Sie benötigen lediglich einen Internetzugang. Cloud-Anbieter sichern die Daten in der Regel auf mehreren Servern, so dass sie vor Verlust geschützt sind.

Wichtig hierbei ist, dass Sie Vertrauen in die Punkte Zuverlässigkeit, Verlässlichkeit und Professionalität Ihres Anbieters haben. Wir empfehlen Ihnen auf etablierte und renommierte Dienstleister zu setzen.

Bei vielen Leuten klingeln die Alarmglocken, wenn Sie Cloud hören. Sie machen sich Sorgen um Ihren Datenschutz. Abhilfe schaffen hier Programme wie Boxcryptor.  Mit solchen Programmen können Sie Ihre Dateien verschlüsselt in der Cloud ablegen.

Tipp: Alternativ können Sie auf einen eigenen Netzwerkspeicher über NAS-Festplatten oder aber auf eine selbstgehostete Cloudlösung wie beispielsweise owncloud setzen.

Keine Angst vor technischen Neuentwicklungen

Die Angst, dass Speichermedien von heute morgen schon überholt oder von neuer Technik abgelöst werden, ist - was die Digitalisierung Ihrer Filme anbetrifft - unbedeutend.

Neuentwickelte Backup-Techniken sind problemlos abwärtskompatibel und oft eine Bereicherung was Handling, Datensicherheit und Dauerhaftigkeit anbelangt.

Die effektiven Kosten für Speichermedien sind heute in Anbetracht der seinerzeit hohen Preise für Filmmaterial und Entwicklung (eine 3-Minuten-Kassette Super8-Film inkl. Entwicklung kostete bereits in den 70er Jahren um die 10 DM!) ohnehin fast zu vernachlässigen.

Wovon ist der digitale "Platzbedarf" abhängig?

Wieviel Speicherplatz Sie für die Digitalisierung ihrer cineastischen Erinnerungsstücke benötigen, wird von der Länge der Originalfilme und dem gewünschten Dateiformat bestimmt.

Während sich im gängigen, komprimierten MPEG-2 Format eine digitalisierte Super8 oder VHS- Filmminute (SD) in Bereichen um 50MB bewegt, ist der Bedarf für HD-Qualität entsprechend höher. Die Kapazitäten einer DVD oder Blu-ray reichen in diesem Fall für Filmlaufzeiten im Bereich von 60-90 Minuten.

Wenig komprimierte Dateiformate wie AVI sind besonders für eine Nachbearbeitung geeignet. Aber es kommen schnell deutlich höhere Datenmengen im GB-Bereich zusammen. Hier kann auch mal locker die Kapazitätsgrenzen von DVD/Blu-ray gesprengt werden. Die Speicherung auf einer externen Festplatte ist dann das Mittel der Wahl.

Fazit: Die "richtige" Entscheidung treffen

Mit der Entscheidung, Ihre Filmschätze zu digitalisieren und dauerhaft zu erhalten, haben Sie bereits den wichtigsten Schritt getan. Kaum etwas "verkehrt machen" können Sie bei der Auswahl der Art der Datensicherung oder des Speichermediums: Wählen Sie einfach die Variante, die Ihren Anforderungen  und Vorlieben am besten entspricht.

Sie haben Fragen? Rufen Sie uns unter +49 (30) 547008888 an. Wir freuen uns über Ihren Digitalisierungsauftrag. Sie können unsere Qualität gerne mittels Probeauftrag - ob Super8 und Normal8, Dias oder Negative - testen.