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Wo und wie einen Diafilm entwickeln lassen?

Seinen Diafilm entwickeln zu lassen gehörte früher für jeden professionellen Fotografen oder Hobbyfotografen zum Alltag. Die digitale Fotografie hat vieles erleichtert. Wir können geradezu grenzenlos Bilder machen und müssen nicht mehr wochenlang auf die Entwicklung warten. Doch die Dia-Fotografie ist nie ganz ausgestorben. Viele Liebhaber schätzen die gute Qualität der Dias und wollen analoge Fotografie am Leben halten. Aber welche Methoden werden genutzt, im einen Diafilm zu entwickeln? Gibt es noch Diafilme zu kaufen und wo kann ich sie entwickeln lassen?

 

Diafilm entwickeln – einfach erklärt

Im Grunde funktioniert das Entwickeln von Diafilmen so ähnlich wie die Entwicklung von Schwarzweiß- und Farbnegativfilm in der analogen Fotografie. Der entscheidende Unterschied: Bei Fotos werden aus dem Negativ positive Abzüge auf speziellem Fotopapier entwickelt. Beim Diafilm entsteht durch die Entwicklung ein Positiv als Rollfilm. Aus diesem Film werden in der Regel die einzelnen Bilder herausgeschnitten und jeweils in einen Rahmen gespannt. Dieses Bild nennen wir Dia. Die gebräuchlichste Form, ein Dia zu betrachten, ist die Projektion mittels eines Dia-Projektors an die Wand oder auf eine Fotoleinwand.

Als bekanntestes Format vom Dia gilt das Kleinbild mit verschieden Maßen zwischen 08 x 1,1 cm und 2,8 x 2,8 cm oder auch 2,4 x 3,6 cm. Bei Letzterem handelt es sich um das beliebteste Format.

Auch Dias im Mittelformat wurden früher häufig entwickelt. Gebräuchlich waren in diesem Format Bilder in Größen zwischen 3 x 4 und 6,5 x 11 cm. Großformat-Dias maßen 6,5 x 9 cm bis 13 x 18 cm. In Sonderfällen konnten sie auch größer ausfallen bis zu einem übergroßen Format von 30 x 40 cm.

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Diafilm: Negativ und Umkehrfilm

Da bei der Filmentwicklung aus einem Negativ ein Positiv entsteht, sprechen wir bei Diafilmen auch von Umkehrfilm. Das Prozedere zur Herstellung Positivs ist vergleichsweise aufwendig. Dafür ist das Ergebnis aufgrund seiner Feinkörnigkeit und des großen Kontrastumfangs unter Fotografen sehr geschätzt.  

Auf den Diafilmen sind Emulsionen aufgebracht, aus denen sich während der Entwicklung durch chemische Prozesse das positive Bild bzw. die einzelnen Farben herausbilden. Beim S/W-Film kommen zwei Emulsionen zum Einsatz. Bei Farb-Diafilmen entstehen die Farben aus mehreren Schichten, die mit Entwicklerlösung und (bei Kodachrome-Verfahren) chemischen Farbkupplern behandelt werden.

Zur Blütezeit der Dia-Fotografie gab eine ganze Reihe namhafter Hersteller wie Agfa, Fuji oder Adox, die Diafilmnegative verkauften. Wenn es darum ging, Diafilm zu entwickelt, hatte jedoch eindeutig der Konzern Kodak die Nase vorn. Er entwickelte zwei Prozesse für die Diafilm-Entwicklung, die auch im Allgemeinen maßgebend für die Filmentwicklung von Dias waren:

 

Kodachrome Diafilm entwickeln

Ektachrome Diafilm entwickeln

Kodachrome wurde 1935 ursprünglich als Schmalspurfilm im 16mm Format entwickelt und bis zum Jahr 2009 verkauft. Es handelte sich um den ersten Drei-Farben-Film.

 

Ektachrome ist ein typischer Rollfilm. Er wurde von Kodak Anfang der 1940er-Jahre als Diafilm auf den Markt gebracht. 2012 stellte Kodak die Produktion ein, setzte sie jedoch ab 2018 wieder fort. Der Ektachrome Diafilm ist eine der wenigen Diafilm-Arten, die heutzutage noch hergestellt werden.

 

Aufgrund der hohen Schärfe und der nuancenreichen Farbwiedergabe war Kodachrome besonders unter professionellen Fotografen sehr beliebt. Da die schwarzen Farbnuancen leicht rotstichig waren, bekamen Kodachrome Diafilme nach dem Entwickeln einen optisch warmen Touch.

 

Ektachrome gilt wegen seiner Feinkörnigkeit als einer der besten Diafilme. Viele Foto-Experten geben jedoch von der Qualität der Farbgestaltung her eher Fiju Diafilmen den Vorzug. Im Vergleich zum Kodachrome hat der Ektachrome eher kühlere Farbnuancen.

Um einen Kodachrome Diafilm zu entwickeln, wurde das sogenannte C-14 Verfahren (auch als K-14 Verfahren bekannt) genutzt. Im Gegensatz zu anderen Farbfilmnegativen enthielten Kodachrome Filme keine Farbkuppler. Stattdessen wurden Entwicklerlösungen genutzt, um die Grundfarben in drei einzelnen Umkehrentwicklungsschritten nacheinander aufzubauen. Dazu wurde der Diafilm beim Entwickeln in 14 verschiedenen Bädern chemisch behandelt. Das war sehr aufwendig und konnte nur in Großlaboren vorgenommen werden. Die Filmentwicklung war im Kauf miteingeschlossen.

 

Einen Ektachrome Diafilm zu entwickeln ist vergleichsweise einfach. Der Grund dafür ist, dass die Farbkuppler bereits im Negativ enthalten sind. Zur Entwicklung genutzt wird der sogenannte E6-Prozess. Er löste 1976 den umweltschädlichen E4-Prozess ab und ist heutzutage ein Standardverfahren, um Diafilm zu entwickeln. Ursprünglich wurden 7 Lösungsbäder bei der Entwicklung benötigt. Heutzutage wird eine kürzere Variante genutzt, bei der nur drei Bäder nötig sind. Auf diese Weise dauert der moderne E6-Prozess nur 26 Minuten.

Kodachrome Diapositive sind sehr anspruchsvoll, wenn es um die Digitalisierung geht. Um die Farben originalgetreu in den digitalen Fotos wiederzugeben, sind hochwertige Diascanner nötig. Empfehlenswert sind auch digitale Filter, die beim Scan oder in der Nachbearbeitung angewendet werden können.

 

Ektachrome Diafilm lässt sich gut digitalisieren. Auch ohne Filter können die Farben neutral eingefangen werden, wenn sie nicht schon vor der Digitalisierung zu sehr verblasst sind.

 

Wer entwickelt noch Dias?

Werfen wir einen Blick zurück, lässt sich durchaus feststellen, dass die Analogfotografie sich eine Weile lang gegen das Digitalisieren der Filmentwicklung behaupten konnte. Die Glanzzeiten sind jedoch bereits seit Mitte der Neunzigerjahre vorbei. Bis dahin waren analoge Fotos und Dias noch ein Massenmedium. Heute sind vor allem Diafilme ein absolutes Nischenprodukt. Während Fotografie Fans immer eine Möglichkeit fanden, Fotoabzüge machen zu lassen, standen Diafotografen lange Zeit im Regen. Spätestens nachdem der einstige Marktführer Kodak sein Zugpferd Ektachrome 2012 vom Markt genommen hatte, fand sich kaum noch ein Labor, dem man die belichtete Negative von Diafilmen zum Entwickeln schicken konnte.

Zum Glück haben sich die Zeiten gewandelt. Die Nostalgie hat gesiegt. Seit 2018 ist Ektachrome zurück und mit ihm auch die Entwicklung vom Diafilm mit dem altbewährten E6-Prozess. Auch Fuji, Foma und Adox produzieren noch Diafilme.

Wer in Deutschland seinen Diafilm entwickeln lassen möchte, kommt oft um eine Online-Recherche nicht herum. Für Großlabore ist die Entwicklung von Dias und Fotos in der Regel nicht mehr rentabel. Die verwendeten Maschinen sind zu groß für die kleinen Mengen an Diafilmen, die zur Entwicklung eingesandt werden. In den Fokus rückt daher allgemein das kleinere Fotolabor, das durch den Einsatz von Hängermaschinen oder Trommeln besser auf die aktuelle Menge der Nachfrage eingehen kann.

 

In welchem Labor kann ich noch Diafilm entwickeln lassen?

In Deutschland bieten einige kleine Labore noch die Entwicklung von Diafilmen an. In der Regel können Diafotografen ihre Negative dorthin schicken und online die Entwicklung in Auftrag geben. Das Diapositiv wird dann via bezahlten Versand dem Kunden zugeschickt. Auch das Rahmen der Dias ist im ein oder anderen Fotolabor noch möglich. Einige bieten außerdem weiteren Service an. Zum Beispiel das Scannen und Digitalisieren von Dias. Oder auch analoge Abzüge als Foto, Fotobuch oder Poster.  Im Folgenden listen wir einige Namen von Laboren und Dienstleistern auf. Für Aktualität können wir allerdings keine Gewähr bieten:

  • Fachcoler Bühler in March bei Freiburg
  • Fotolabor Prolab in Stuttgart
  • Fotolabor Pixel Grain in Berlin
  • Labor Service Görner in Dresden

 

Diafilm selbst entwickeln

Wenn Sie gern selbst Diafilm entwickeln wollen oder Interesse am Entwickeln von analogen Fotos haben, ist das sicher eine spannende Freizeitbeschäftigung. Sie benötigen Grundkenntnisse in Chemie, das richtige Zubehör und die nötigen Chemikalien. Wenn Sie sich für den Vorgang der Diafilm Entwicklung begeistern können, ist das sicher eine gute Investition. Benötigte Informationen finden Sie in diversen Internetforen. Ob das Ergebnis dann genauso gut ist wie die Entwicklung in einem renommierten Fotolabor, steht auf einem anderen Blatt. Wenn Sie Diafilm entwickeln wollen, müssen Sie auf eine genaue Steuerung der Temperatur achten. Sie brauchen viel Platz und müssen die teilweise kurze Haltbarkeit der Chemikalien beachten. Ein professionelles Labor ist für das Entwickeln vom Diafilm weitaus besser aufgestellt.

 

Wer kann Dias digitalisieren?

So ähnlich wie beim Entwickeln vom Diafilm sieht es beim Digitalisieren von Dias aus. Auch hier garantieren Wissen, Erfahrung und hochwertige Technik die beste Qualität. Wir von medienrettung sind professionelle Dienstleister im Scannen und Digitalisieren von Bildern. Unseren Service bieten wir für Diafilm und Negative an. Auf Wunsch mit Reinigung Ihrer Dias oder Fehlerkorrektur beim Scannen.

Entwickelte Diafilme halten leider nicht ewig. Wir verwandeln Ihre analogen Erinnerungen in digitale Bilder, die Sie für die Ewigkeit aufbewahren können. Digitalisierte Dias lassen sich nach Belieben vervielfältigen und bearbeiten. Auch das Ansehen über einen Projektor ist bei gewohnter Qualität möglich. Bei Beauftragung können Sie in unserem Service zwischen drei Qualitätsstufen wählen. Bei der Stufe Eco scannen wir zum Beispiel mit 2.400 dpi zum günstigsten Preis. Unser Angebot Premium bietet die bestmögliche Qualität bei einer Auflösung von 5.000 dpi. Gern fertigen wir für Sie einen Testscan an. Fragen Sie uns unverbindlich oder senden Sie einen Auftrag. Bester Service und freundlicher Kontakt sind garantiert!

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