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Diafilm - Facts und Wissen
Der Diafilm war zu seiner Hochzeit vor allem wegen seines großen Kontrastumfangs sehr beliebt. Auch heutzutage schwören Dia-Enthusiasten darauf, dass Dias als analoge Projektion eine Brillanz erreichen, an die auch digitale Fotos, die mit hochwertigen Kameras geschossen wurden, nicht heranreichen. Was genau ist ein Diafilm? Und wie kann ich durch fachgerechte Lagerung die Lebensdauer erhöhen? Diese und andere Fragen beantworten wir im folgenden Artikel.
Was ist ein Diafilm?
Erste Diafilme gab es bereits ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Blütezeit begann jedoch Mitte des 20. Jahrhunderts und endete, als die Fotos digital wurden. Im Gegensatz zum handelsüblichen Film, der für analoge Fotos verwendet wird, handelt es sich beim Diafilm um einen Umkehrfilm.
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Der Unterschied zwischen Diafilm und Negativfilm
Wird ein Foto mit einer Kamera gemacht, ist der Vorgang im Grunde immer derselbe: Durch eine Linse im Objektiv fällt Licht in die Kamera. Mithilfe von einem Zoom lässt sich ein Motiv noch größer abbilden, ohne dass der Fotograf näher herangehen muss. Im hinteren Teil der Kamera befindet sich ein Spiegel mit einem Verschlussvorhang.
Handelt es sich um analoge Fotografie, fällt zwischen dem Öffnen und dem Schließen des Verschlusses Licht auf die Trägerschicht des Fotofilms. Dort wird das abfotografierte Objekt per chemischer Reaktion als Negativ abgebildet. Negativ bedeutet, dass Farben mit den ihnen im Farbspektrum gegenüberliegenden Farben abgebildet werden. So belichtet zum Beispiel blaues Licht die gelbe Schicht und rotes Licht die blaugrüne. Sind alle drei Farbschichten vollständig belichtet, wird diese Fläche später im Foto als Weiß dargestellt. Bei der Entwicklung von einem Foto wird durch eine chemische Reaktion im Prinzip ein Negativ des Negativs auf einer Papierfläche erzeugt. Das Ergebnis ist eine Fotografie, welche die Farben des Motivs so wiedergibt, wie wir sie sehen.
Zwar ist mit einem Dia auch eine Projektion in Negativdarstellung möglich, im Normalfall wird jedoch das Diapositiv projiziert. Man spricht auch von einem Durchlichtbild, da zur Darstellung von Dias eine Lichtquelle erforderlich ist. Anders als heutzutage bei der digitalen Fotografie konnten analoge Dias nicht direkt aus der Kamera heraus betrachtet werden. Dazu wurde eine Leuchtplatte oder ein Diabetrachter benötigt. Meistens wurde zum Ansehen von Dias jedoch auf einen Projektor zurückgegriffen.
Im Prinzip ist bei Diafilmen und Fotofilmen der Aufbau derselbe. Dennoch gibt es ein paar Unterschiede:
- Belichtete Fotofilme werden als Positiv in unterschiedlicher Größe auf Papier entwickelt
- Belichtete Diafilme werden als Positiv zum Farbumkehrfilm entwickelt
- Umkehrfilme sind Mehrschichtfilme
Während ein Fotonegativ als Negativ archiviert werden und als Quelle für belieb viele Fotoabzüge dienen kann, wird ein Umkehrfilm einmalig vom negativen zum positiven Film entwickelt. Somit wird ein Dia als Film projiziert. Dazu wird seit den 1940er Jahren das von der Firma Kodak entwickelte Verfahren Ektachrome verwendet. Dieses entwickelte sich zu einem Standardverfahren. Ektachrome Filme zeichnen sich dadurch aus, dass die zur Entwicklung benötigten Farbkuppler bereits im Filmmaterial enthalten sind. Das Ergebnis ist ein Rollfilm, der in zwei verschiedenen Arten projiziert werden kann:
- Projektion als Rollfilm
Dazu wird der Film im Projektor eingespannt. Mittels eines Drehmechanismus kann der Film Stück für Stück weiterbewegt werden. So kann jeweils das nächstfolgende Motiv angesehen werden. Die Bilder können jedoch nur in der Reihenfolge betrachtet werden, in der sie auf dem Diafilm festgehalten worden sind.
- Projektion als gerahmtes Dia
Bei dieser Variante wird der Rollfilm zerschnitten. Die einzelnen Diapositive werden dann gerahmt. Sie können mittels Diamagazin oder aus einer speziellen Halterung am Projektor heraus projiziert werden.
Vor- und Nachteile von Foto und Diafilm
Foto und Diafilm waren einst die Hauptsäulen im Bereich analoge Fotografie. Jedes Verfahren hat seine Vorteile und Nachteile.
Vorteile | |
Diafilm | Foto/Negativfilme |
Die Bilder lassen sich groß projizieren und eignen sich besonders für Situationen, in denen Motive mehreren Personen auf einmal gezeigt werden sollen. | Es können mehrere Abzüge vom selben Negativ gemacht werden. |
Diafilme haben einen größeren Kontrastumfang. Werden bei der Fotografie gute Objektive verwendet, wirken Farben und Schärfe brillanter als auf einem analogen Foto. | Aus Negativfilmen können auch bei ungenauer Belichtung gute Fotos entstehen. |
Dia Filme sind meistens preiswerter als gleichwertig gute Fotofilme. | Fotos können sofort gezeigt werden, eine Projektion ist nicht nötig. |
Nachteile | |
Diafilm | Foto/Negativfilme |
Schlechtere Qualität bei ungenauer Belichtung | Weniger gute Brillanz und Schärfe gegenüber dem Diafilm. |
Farbstiche fallen durch die Vergrößerung bei der Projektion leichter auf. | Negativfilme lassen sich schlechter scannen als Diapositive. |
Welche Diafilme gibt es noch?
Die digitale Fotografie drängte den Diafilm ab Ende der 1990iger Jahre in eine Nische. Die Absätze sanken so stark, dass sich führende Marken wie Agfa, Canon, Adox oder Foma aus dem Geschäft zurückzogen. Zuerst wurde keine Entwicklung der Filme mehr angeboten, dann wurden nur noch Restbestände ab Lager verkauft. Im Jahr 2012 schloss auch der Marktführer Kodak Eastman seine Tore für den Dia Film. Lange Zeit waren nur noch Bestände von Fijufilm auf dem Markt. Sechs Jahre später meldete sich jedoch Kodak mit dem Echtachrome E100 zurück.
Folgende Diafilme gibt es aktuell noch auf dem Markt zu kaufen:
S/W-Diafilme
- Adox Scala
- Foma Fomapan
Diafilme Farbe
- Kodak Diafilm Ektachrome E100
- Rollei Chrome CR 200
- Fuji Diafilm Provia 100
- Fuji Velvia 100
In der Regel gibt es heutzutage (wieder) Speziallabore, welche die Entwicklung der Filme übernehmen.
Wie lange halten Diafilme?
Die Haltbarkeit von Diafilmen kann stark voneinander abweichen. In der Regel wird von 10 bis 50 Jahren ausgegangen bis ein Diafilm abgelaufen ist. Üblicherweise hält ein Diapositiv länger hält als ein belichteter Diafilm, der noch nicht in die Entwicklung gegeben wurde.
In der Regel hält ein Schwarz-Weiß Diafilm länger als ein Farbfilm, da die Farben irgendwann verblassen. Dieses Verblassen kann bereits nach einem Jahr oder erst nach 15 Jahren einsetzen. Das gilt vor allem für ältere Diafilme. Die Hersteller neuer Filme versprechen eine Haltbarkeit von 50 bis 100 Jahren. Dabei ist der Begriff „Haltbarkeit“ in der Fotografie nicht fest definiert. Eine objektive Betrachtung fällt schwer. Leicht ausgeblichene Farben werden zum Beispiel subjektiv vom einen Dia-Fotografen sofort registriert, ein anderer nimmt sie gar nicht wahr. Die Grenzen zwischen verblassenden Farben, verblassten Farben und Farbstichigkeit sind fließend. Wenn „Haltbarkeit“ die Phase definiert, in der auf den Filmen etwas zu sehen ist (auch, wenn die Farben oder Kontraste nicht mehr klar sind), ist die Zeitspanne bis zum Verfall natürlich vergleichsweise lang.
Wie lange sich ein Diafilm archivieren lässt, hängt auch vom Hersteller ab. Ektachrome Filme von Kodak haben hier definitiv die Nase vorn. Bei den meisten anderen Marken lassen Farbe und Kontrast der Aufnahmen schneller nach. Durch eine sachgerechte Archivierung lässt sich die Lebensdauer eines Diafilms signifikant verlängern.
Lagerung vom Dia: Den Film korrekt archivieren
Oft nutzen Dia-Enthusiasten den Keller als Lager für Diapositiv oder Negativ Filme. Solange es sich um einen trockenen Keller handelt und die Filme staubgeschützt sind, ist das durchaus ein angemessener Lagerort. Die wichtigsten Kriterien für die Archivierung von Diafilmen sind:
- Kühle Lagerung (max. 20 Grad Celsius)
- Relative Luftfeuchtigkeit von 40 Prozent
- Vor Feuchtigkeit schützen
- Vor Licht schützen
Um bei der Lagerung der Filme optimale Ergebnisse zu erzielen, ist eine möglichst kühle Lagerung sinnvoll. Wer im Kühlschrank oder in der Gefriertruhe Platz dafür hat, kann sich hier ein kleines Lager für die Diafilme schaffen. Nach der Entnahme muss sich der Film jedoch erst einmal an die Raumtemperatur „gewöhnen“, damit sich kein Kondenswasser niederschlägt. Dazu muss der Film jedoch nicht mehrere Tage im Zimmer stehen. In der Regel ist es ausreichend, wenn er ein paar Stunden Zeit bekommt, um sich in einer luftdichten Verpackung zu akklimatisieren.
Wer in heißen Regionen der Erde mit Diafilmen auf Foto-Pirsch ist, sollte die Filme vor heißem und heißfeuchtem Klima schütze. Zum Beispiel in speziellen Taschen mit Kühlfunktion.
Licht ist der natürliche Feind von Negativ oder Film. Generell sollten sowohl Dias als auch ein unbelichteter oder belichteter Film dunkel gelagert werden. Dazu gibt es als Zubehör spezielle Artikel im Fotobedarf. Zum Beispiel luftdichte Taschen, Cases oder Dia-Foto-Koffer. Es reicht jedoch auch ein hochwertiger Ziplock-Beutel aus Kunststoff, solange er an einem dunklen Ort gelagert wird.
Diafilme und Feuchtigkeit
Die optimale Luftfeuchtigkeit zum Lagern von Rollfilm und Co. liegt bei plus/minus 40 Prozent. Der Feuchtigkeitsanteil kann mit mittels eines Hygrometers überprüft werden. Dabei handelt es sich um ein Messinstrument zur Bestimmung der relativen Luftfeuchtigkeit. Wer sich dieses Instrument nicht extra kaufen will, kann optional auch zu Feuchtigkeits-Indikatorstreifen greifen.
Um die Feuchtigkeit zu verringern, kann in die Behältnisse zur Aufbewahrung der Diafilme normalporiges Kieselgel beigelegt werden. Als Zubehör für eine dauerhafte Archivierung ist Kieselgel jedoch ungeeignet. Hat der Aufbewahrungsort des Diafilms die richtige Lufttemperatur erreicht, sollte es daher entfernt werden.
Diafilm digitalisieren bei medienrettung
Vor allem bei älteren Diafilmen tickt die Uhr. Haben Sie noch unbelichtete Filme seit älterer Zeit im Lager liegen? Dann empfiehlt es sich, zuerst Probeaufnahmen zu machen und die Entwicklung abzuwarten.
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